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Bergen

Nach dem Aufenthalt am Wasserfall wollten wir heute noch Bergen erreichen. Da sich in der Stadt keine Campingplätze befinden hatten wir uns im Vorfeld zwei Plätze in der näheren Umgebung ausgesucht.
Während der Fahrt riss ab und an die Wolkendecke auf und wir konnten die Landschaft genießen. Wir lagen auch gut im Zeitplan. Im Voraus hatten wir bei allen geplanten Routen einen kleinen Zeitaufschlag zu den im Internet genannten Werten zugegeben. Das hat auch prima hingehauen.



Wir erreichten am frühen Nachmittag den Lone Camping. Dieser ist schön an einem See gelegen. Es gibt verschiedene Stellmöglichkeiten, entweder direkt am Wasser auf der Wiese, oder höher gelegen auf geschotterten Stellflächen. Als wir die Rezeption gefunden hatten, welche sich ungewöhnlicherweise an der Seite einer Tankstelle befindet, und alle Formalitäten geklärt waren ging es an die Stellplatzsuche.
Bereits nach kurzem Check der Rasenflächen war für uns klar, das wird dort nichts. Was passiert wenn man mit großen Fahrzeugen hier drauf fährt sollten wir auch später am Abend noch zu Sehen bekommen. Die Camper mit den größten Wohnmobilen probierten es, wahrscheinlich ohne Nachdenken und fuhren sich fest - Amateure!
Wir fanden einen schönen geschotterten Platz und mit den Nachbarn kamen wir auch gleich ins Gespräch. Diesen Abend nutzen wir gleich noch zum Grillen , da es größere Regenlücken gab. Wir holten uns an der Rezeption noch einen Stadtplan von Bergen und bekamen noch einige gute Tipps für den morgigen Audflug.

Nach einem ausgiebigen Frühstück liefen wir zur Bushaltestelle, welche sich direkt an der Einfahrt des Campingplatzes bzw. der Tankstelle befindet. Neben dieser Tankstelle, im Coop- Markt holten wir uns noch Fahrtickets (36 NOK). Diese gelten für alle Verkehrsmittel im Stadtgebiet zwei Stunden lang.
Nach der Fahrt mit Bus (bis Nesttun) und Straßenbahn kamen wir direkt und entspannt im Zentrum von Bergen an.



Was muss man sehen in Bergen? Natürlich den Fischmakt, das alte Bryggen und die Aussicht vom Floyen.



Wir stiegen also an der Endstation der Straßenbahn aus bei... SONNENSCHEIN! Ist das Hammer. Nicht wenige Leute hatten uns vorab erzählt: In Bergen regnet es immer! Doch ausgerechnet hier gab es fast den ganzen Tag bestes Wetter. Endlich hatten wir mal Glück.

Auf dem Fischmarkt herrscht ein ziemliches Gewusel. Es gibt, logischerweise, Fisch in allen Variationen. Touristen aus verschiedenen Ländern, so wie natürlich auch wieder unsere chinesischen Freunde, wollen sich dieses Treiben nicht entgehen lassen. Fisch roh, Fisch gebraten, Fisch geräuchert. Das riecht schon überall ziemlich lecker (und kostet natürlich auch). Vom Fischmarkt hat man auch einen guten Blick auf Bryggen und die im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe

Bryggen sind Bergens älteste Häuser. Sie wurden im 14. Jahrhundert durch die Hanse als Handelskontor erbaut. Da diese Gebäude komplett aus Holz errichtet waren wurden sie bei einem Feuer im Jahr 1702 komplett zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte dann getreu dem vorigen Aussehen.
In den kleinen Wegen zwischen Häusern kann man sich fast verlaufen. Bei manchen Häusern kann man auch über die alten Holztreppen auf die oberen Gänge gelangen und sich hier umsehen. Wir versuchten so viel wie möglich von den Bauten zu erkunden, das ist schon ein fantastisches Erlebnis wenn man bedenkt wie alt diese Bauwerke sind. An vielen Stellen sieht man auch die ständig laufenden Restaurierungsarbeiten. In den Untergeschossen der Häuser befinden sich viele kleine Läden. Dass wir durch diese nicht so schnell durchkommen hatte ich mir bereits gedacht. Da muss man als Mann einfach durch!


Bildergalerie Bergen


Um auf den Floyen, den Hausberg Bergens, zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man läuft oder nutzt die Floibahn. Wir entschieden uns für die bequeme Art,... dachten wir. Als wir zur Talstation kamen stand dort eine lange Schlange. Das heißt, es waren eigentlich zwei. Den Sinn konnte uns und den wartenden Touristen eine Mitarbeiterin auch nicht so recht erklären. Die Schlange rechts sollte wohl für Reisegruppen mit vorhandenem Ticket, die Schlange links für Einzelpersonen ohne Ticket sein. Doch irgendwie mischten sich diese Schlangen etwa zwanzig Meter vor dem Gebäude.
Nach etwa einer Stunde Wartens vor und im Gebäude starteten wir. Die Fahrt dauerte lediglich fünf Minuten. Die Floibahn ist eine Standseilbahn und besteht aus zwei Fahrzeugen welche sich auf halber Höhe begegnen.

Die Aussicht über die Stadt ist imposant. Man hat fast ganz Bergen im Blick. Wie gesagt, auch das Wetter spielte heute mit! Dazu gabs ein leckeres Eis. Hier oben auf dem Berg gibt es ein paar Wanderwege, einen Imbiss und natürlich einen Souvenierladen. Aber einen Troll fürs Auto hatten wir ja schon.
Wir sahen auch die MS Bergensfjord im Hafen. Mit diesem Schiff sollten wir in zwei Tagen die Rückreise antreten. Wieder unten angekommen liefen wir noch einmal über den Fischmarkt und konnten unseren "Hungergefühlen" nicht widerstehen. Nach einem Imbiss schlenderten wir noch durch die Torgallmennigen, das geschäftige Zentrum der Stadt. Mit Straßenbahn und Bus ging es wieder zurück auf den Campingplatz.

Der letzte komplette Tag in Norwegen sollte nur der Entspannung dienen. Der Campingplatz lag ja schön am See, einfach ans Ufer setzen und die Sonne genießen. Aber das Wort Sonne passte leider nicht zu unserem Urlaub. So liefen wir noch durch die nähere Umgebung und ärgerten uns doch ein wenig über das schlechte Wetter der gesamten Urlaubstage. Ändern kann man das sowieso nicht. Wir haben doch ein bisschen von der herrlichen Landschaft sehen können und hatten einige Highlights dabei.

Am nächsten Tag fuhren wir also zur Fähre, nahmen auch noch ein Pärchen mit die heute Bergen besuchen wollten. Doch auf der E39, etwa fünf Kilometer vor dem Hafen, ging unser Wohnmobil wieder aus. Der Motor lies sich auch nicht wieder starten. Na prima, jetzt verpassen wir vielleicht auch noch die Fähre! Auch wie bei der ersten Panne vor ein paar Tagen konnten wir nichts feststellen. Es konnte eigentlich nur ein Problem mit der Dieselzufuhr sein. Aber auf dem Standstreifen der Europastraße gibt es wenig Möglichkeiten zur Reparatur. Es hielten zwei norwegische PKW an und boten ihre Hilfe an. Das waren leider nur leicht motorisierte Fahrzeuge und ohne Anhängekupplung, damit bekamen wir unseren 3,4- Tonner hier nicht weg. Zumindest das andere Pärchen konnte somit in die Stadt kommen.
Wir riefen den Pannendienst an. Natürlich würde es einige Zeit dauern bis die Hilfe von Deutschland aus organisiert würde. Aber wir brauchten keine Werkstatt, wir wollten doch nur irgendwie auf das Schiff gelangen. Es waren noch etwa fünf Kilometer und 90 Minuten bis zur Abfahrt. Irgendwie bekam ich den Motor zum Laufen, zwar sehr unrund, aber er lief erst einmal. Wir ließen ihn ein paar Minuten tuckern. Die Abfahrtszeit rückte immer näher, also probierte ich mit leichtem Gas geben die Leerlaufdrehzahl einzupendeln. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir sogar wieder fahren.
Also jetzt irgendwie zum Fährterminal! Die Hoffnung stieg, wir sagten dem Pannendienst ab und sahen schon in der Ferne das Ziel. Wir haben es geschafft!

Wir hatten eine Kabine auf der Bergensfjord bereits einige Wochen im Voraus im Internet gebucht. Das Schiff ist in einem Top- Zustand, unsere Außenkabine war perfekt.
Die Fähre startet mittags in Bergen und legt am kommenden Tag gegen 8 Uhr in Hirtshals an. Wir waren also ausgeschlafen und wollten so gleich am Morgen wieder starten um bis zum Abend wieder in Grabow zu sein. Wenn denn der LT mitspielt?! Und er fuhr wieder tadellos bis nach Hause (bis auf eine Reifenpanne etwa 50 Kilometer vor Riesa - das passt auch noch). Es sollte sich später herrausstellen dass ein Stück Dieselleitung, mal mehr mal weniger, verstopft war.

Norwegen ist ein sehr schönes Land wofür sicherlich zwei Wochen zu wenig sind. Das Wetter meinte es leider nicht gut mit uns und auch die Panne war weniger schön. Vielleicht haben wir diesmal die komplette Seuche abbekommen und der nächste Urlaub wir perfekt.