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Seeland und Kopenhagen

Mit der Fähre kamen wir nach 20 Minuten Fahrt in Helsingør an. Unweit des Anlegers gibt es einen Campingplatz den wir für die Übernachtung aufsuchen wollten. Doch der war leider komplett ausgebucht. Da wir keine Lust hatten lange weiter zu suchen, stellten wir uns nur ein paar hundert Meter weiter auf einen Parkplatz der Bahnstation Hojstrup. Am Morgen, zum Samstag, wird wohl nicht so viel los sein. Doch leider machten die relativ wenigen Triebwagen an einem nahe gelegenen Bahnübergang per Signalhorn auf sich aufmerksam...

Am nächsten Tag wollten wir in Nord- Sealand einen Campingplatz suchen. Wir hatten uns per Infomaterial ein paar Plätze herausgesucht. Unser erster Favorit war der Vejby Strandcamping. Strand klingt gut und die Fotos versprachen einiges. Vor Ort kam die Ernüchterung, der "Strandcamping" liegt nicht am Strand, und die Fotos hatten nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
Also weiter zum Sølager Strand Camping. Der liegt zwar am Wasser, doch mit Strand hat das nicht viel tun. Auch vom Platz selber waren wir enttäuscht. Beim nächsten Versuch, dem Byaasgaard Camping, fanden wir zwar den Platz ganz in Ordnung. Doch hier gab es keinen Strand, man musste über einen Steg in das Wasser. Die Wasserqualität und der Blick auf den Hafen und das Industriegebiet von Frederiksværk waren alles andere als einladend. So schön es in Jütland war, so enttäuscht waren wir von Nord- Sealand.

Wir beschlossen nun an die Ostküste Sealands und dort Richtung Kopenhagen zu fahren.
Und hier bot sich dann doch noch eine Gelegenheit für ein paar Tage Erholung. Der Nivå Camping hat uns gut gefallen. Zwar muss man auch hier etwa 10 Minuten bis zum Strand laufen, doch war dieser sehr gut zum Baden geeignet. Auch befindet sich unweit des Platzes (etwa 20 Minuten Fussweg) die Bahnstation Nivå, von der man mehrmals stündlich in die Hauptstadt gelangt. Also Erholung mit Sonne und Strand und eine Tour nach Kopenhagen - Perfekt!

Nach einer etwa halbstündigen Bahnfahrt erreichten wir den Hauptbahnhof von Kopenhagen und waren somit mitten im Zentrum. Ohne lästige Parkplatzsuche - sehr angenehm! Direkt am Hauptbahnhof befindet sich der Tivoli, ein riesiger Vergnügungspark. Vom Rathaus gelangt man über eine der längsten Einkaufsstraßen Europas, dem Strøget, bis zum Nyhavn. Es gibt im Stadtzentrum viele Sehenswürdigkeiten zu denen man auch das Rathaus zählen kann. Es kann kostenlos besichtigt werden, man gelangt sogar ohne Probleme in die Räume der Beamten und kann diesen bei der Arbeit zusehen. In Deutschland wohl undenkbar. Den Glockenturm mit der Weltzeituhr kann man jedoch nur im Rahmen einer Führung besichtigen.

Vom etwa 35 Meter hohen Rundetårn hat einen man guten Blick über die Stadt und kann sogar die Öresundbrücke sehen. Über einen spiralförmigen Gang gelangt man auf die Aussichtsplattform des als Observatorium geplanten und noch bis heute genutzten Turmes.
Vorbei am Schloss Rosenborg, in dessen Park sich die Studenten der Botanischen Universität zur Mittagspause treffen, liefen wir in Richtung Kastell. In dessen Nähe befindet sich die wohl größte Touristenattraktion der Stadt: Die kleine Meerjungfrau. Wer da eine riesige Statue erwartet liegt aber falsch, diese vom Bildhauer Edvard Eriksen 1911 gegossene Bronzefigur ist nur etwa 1,20 Meter groß. Seit ihrer Aufstellung 1913 an der Hafeneinfahrt musste sie schon mehrfach Beschädigungen über sich ergehen lassen. So wurde ihr 1964 und 1998 der Kopf und 1984 ein Arm abgesägt.

Nur ein paar Minuten in südlicher Richtung befindet sich die Residenz der königlichen Familie, das Schloss Amalienborg. Dieses besteht aus vier um einen Platz errichteten einzelnen Palais. Die Männer der königlichen Garde sind locker drauf. Aufgrund ihrer Uniform müssen sie natürlich ständig als Fotomotive herhalten. Aber das lassen sie lächelnd über sich ergehen. Und müssen nicht so finster und mürrisch dreinschauen wie die Kollegen eines anderen, auf einer Insel befindlichen, Königreiches. Fanden wir sehr symphatisch!
Die von der zentral gelegenen Reiterstatue westliche Achse führt direkt zur Frederikskirche, oder auch Marmorkirche genannt. Dies ist ein imposantes Bauwerk, dessen Kuppel einen Durchmesser von 31 Metern misst.
Für die Mittagspause hatten wir uns den Nyhavn, "Neuer Hafen", ausgesucht. Sehenswert sind die bunten Fassaden der Häuser an diesem im 17. Jahrhundert gebauten Hafenarm sowie die davor ankernden Schiffe. Leider waren die Restaurants bis auf den letzten Platz gefüllt und eine Meute von Touristen zwängt sich an ihnen vorbei.
Wir haben uns hier noch ein bißchen umgesehen und liefen dann weiter, vorbei am Königlichen Theater, zum Schloss Christiansborg. In diesem befindet sich das dänische Parlament. Links davon kann man die "Børsen", die ehemalige dänische Börse, bewundern. Bewundern deshalb, weil die Architektur mit den vielen verzierten Gauben und dem Turm, dessen Dach vier verschlungene Drachenschwänze darstellen sollen, einzigartig ist. Besichtigen kann man auch die königlichen Ställe welche sich in den Nebengebäuden von Schloss Christiansborg befinden und auch öffentlich zugänglich sind.

So langsam ging uns aber die Zeit aus. Leider konnten wir viele Sehenswürdigkeiten nur von aussen betrachten, für mehr fehlte einfach die Zeit. Aber uns gefiel die Stadt mit ihren netten Menschen und lohnt auch für einen erneuten späteren Besuch.


Bildergalerie Seeland und Kopenhagen


In den letzten Urlaubstagen wollten wir noch einmal baden. In einigen Infobroschüren hatten wir etwas über Karrebæksminde gelesen und wollten in diese Richtung fahren. Leider hatten wir für eine Besichtigung des Domes von Roskilde, der zum Weltkuturerbe zählt und die Begräbnisstätte der dänischen Könige ist, keine Zeit.

Es stand aber noch ein Besuch des "Sagnlandet" in Lejre auf dem Programm. In diesem "Land der Legenden" werden mehrere Epochen der menschlichen Geschichte nachgebaut und nachgestellt. Wie lebten die Wikinger, die Menschen der Steinzeit oder Eisenzeit und wie die Bauern im 18. Jahrhundert? All dies hier wird auch mit dementsprechend gekleideten Menschen erzählt. So erfuhren wir von einer Familie, die hier die Einwohner eines Dorfes "spielt", dass diese sich direkt dafür beworben haben. Diese Familie wird hier für mehrere Wochen tagtäglich wie in früheren Zeiten leben, inklusive kochen, nähen, essen...
Es ist ein sehr weitläufiges Gelände, sozusagen ein riesiges Freilichtmuseum. Schön fanden wir dass es hier nicht nur Bauten und Ausstellungsstücke gibt, sondern alles mit Leben erfüllt wird.

Nach einer kurzen Besichtigung der schönen kleinen Innenstadt von Næstved und einer Übernachtung auf dem großen Parkplatz vor dem Rathaus fuhren wir nun zu unserem letzten Ziel der Reise: Karrebæksminde. Und das hat sich wirklich gelohnt! Über eine Zugbrücke, die das Aussehen eines Grashüpfers hat (kein Scherz!), gelangten wir auf die Insel Enø und dort zum gleichnahmigen Campingplatz. Der Platz ist sehr zu empfehlen und liegt direkt am Sandstrand. Also erstmal in die Fluten! In den letzten Tagen war es zwar sehr warm, jedoch gab es teils heftigen Wind. Dadurch gelangten wir beim Abtauchen im Wasser zu reichlich grünem Kopfschmuck.
Nach einer Grundreinigung machten wir einen Bummel durch das kleine Fischerörtchen. Gerade die kleinen Häuschen am Kanal hinter der Brücke laden zum Verweilen ein. Es gibt guten Kaffee, frische Brötchen und Kuchen und nebenan werden die fangfrischen Fische geräuchert. Mmmh, sind die lecker!
Ein auch für die ansässigen Fischer aufregender Moment war die Durchfahrt eines relativ großen Schiffes, welches wir tags zuvor im Hafen von Næstved gesehen hatten. Dieses war mit Sicherheit zu groß für diesen Kanal oder zu schnell, oder beides. Jedenfalls rissen durch die großen Sogwellen mehrere Taue und am Ufer festgemachte Fischerboote wurden beschädigt. Die Leute waren nachvollziehbar stinksauer.

Am Abend warfen wir noch ein letztes mal den Grill an. (Wir verwendeten für diese Reise testweise Einmalgrills, waren jedoch damit nicht zufrieden.) Wir ließen nochmal die Erlebnisse der letzten 3 Wochen auf uns wirken.
Es war ein sehr schöner Urlaub bei dem wir auch mit dem Wetter richtig Glück hatten! Natürlich gibt es bei dieser Reiselänge von etwa 3000 Kilometern auch Zeitprobleme. Für Einiges hätten wir gern mehr davon gehabt. Aber wir kommen sicher nochmal wieder!



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