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MENÜ Dänemark und Schweden:


Jütland (2)

Unser Ziel war heute das Museumscenter Hanstholm, die größte Befestigungsanlage des Atlantikwalls in Dänemark. In dieser Anlage gab es vier 38- Zentimeter- Drehgeschütze. Diese konnten Ziele in 50 Kilometer Entfernung treffen und bildeten mit der im gegenüberliegenden norwegischen Kritiansand befindlichen Batterie Vara eine Sicherung der Schiffseinfahrt in den Skagerrag. Eine dieser vier Drehgeschützanlagen kann man besichtigen, jedoch wurde der Geschützturm nach dem Krieg zerstört. Die unterirdisch befindlichen Mannschaftsräume, Munitionsbunker und Maschinenräume wurden wieder hergestellt. Im daneben errichteten Museum kann man in einer Ausstellung alles über diese Anlagen erfahren. Mit der Museumsbahn (mit dieser fuhr auch die Olsenbande) kann man eine Runde durch das Areal fahren. Wir gingen lieber zu Fuß zum nächsten Drehgeschützbunker, der jedoch weniger gut erhalten und nicht zugänglich ist.

Jetzt mussten wir uns ein Plätzchen zum Übernachten suchen. Bekannt sind hier die Autostrände von Blokhus und Lokken. Man kann also direkt mit dem Auto ans Wasser fahren, mehr noch, hier geht sogar eine "Straße" auf dem Strand entlang. Wir wollten das mal testen und sind in Richtung Blokhus aufgebrochen. Unterwegs führten unsere Navigationssysteme ein Eigenleben. Zwei Geräte, zwei Fahrtrouten. Jedoch keine Route führte in die richtige Richtung! Mitten in der dänischen Pampa haben wir uns also für die gute alte Art entschieden: Karte nehmen, Standpunkt checken, Richtung bestimmen und Los.
Wieder in der Zivilisation angekommen, Blokhus vor Augen, das nächste Problem. Ein Unfall auf der einzigsten Zufahrtstraße und damit kilometerlanger Stau.... Und keine Polizei weit und breit. Schon mal vorab, wir sollten in Dänemark auch keinen Polizisten zu Gesicht bekommen. Merkwürdig, wo waren die alle? Die Sanitäter taten ihr Bestes, also das Versorgen der Verletzten und hatten natürlich keine Zeit sich um den Verkehrsfluss zu kümmern. Jedenfalls haben wir nach einem gefühlten halben Tag im Stau den Unfallort passieren können.

In Blokhus schien irgendein Festival im Gange zu sein, zumindest waren mehrere Bühnen aufgebaut und ein paar Musiker bereiteten sich auf ihren Auftritt vor. Der Ort natürlich megavoll. Leute massenhaft, Parkplätze natürlich keine. Aber wir wollten ja zum Autostrand.
Ist schon ein merkwürdiges Bild! Ein Sandstrand vollgepackt mit Autos. Wir haben uns hier also ein Plätzchen gesucht und wollten uns noch etwas in die Sonne setzen. Aber was war das? Die Tür aufgemacht und nen Kubikmeter Sand im Auto... Der Wind wehte heftig. Dabei in die Sonne setzen kann man sich da nur wenn man ein Gesichtspeeling haben möchte! Und windgeschützt sitzt man nur hinter dem Auto, das ist dann dummerweise im Schatten. Wir haben uns entschieden noch ein wenig durch den Ort zu laufen. Der Wind hat teilweise ganz schöne Sandhäufchen hier reingeschaufelt.
Die Nacht war dann, aufgrund der starken Windgeräusche und des permanenten Fahrzeug- Schaukelns nicht übermäßig angenehm. Wenn wir da schon gewusst hätten, dass wir am nächsten Morgen das Auto ausfegen müssen... Selbst durch die Dachhauben- Notbelüftung kam ständig Sand- Nachschub.

Nach dem Putz- Vormittag fuhren wir zum unserem nächsten Ziel Hirtshals. Von dessen Hafen gehen die Fähren nach Norwegen. Der hiesige Campingplatz ist somit von Kurzzeitcampern, die auf ihre Abreise warten, gut gefüllt. Wir fanden dennoch für unsere beiden Wohnmobile zwei schöne Plätze in erster Reihe. Wir waren hier sehr zufrieden. Die Anlage sauber und die Lage war perfekt, genau zwischen dem Ort und dem Leuchtturm mit den ganzen Bunkeranlagen gelegen. Einzig ein Sandstrand fehlt. Wir haben uns zwar über die Steine in das durch den immer noch anhaltenden Wind aufgewühlte Wasser gekämpft. Doch das war schon Hardcore! Unten spitze und/ oder glitschige Steine und oben ziemlich große Wellen. Den dadurch erhaltenen grünen Kopfschmuck fanden nur die Nichtschwimmer lustig.

Wir haben uns in Hirtshals knapp 3 Tage Zeit gegönnt. Die Frauen widmeten sich ihrem Laster. Shopping! Wir Männer unternahmen mit dem Fahrrad ne kleine Tour in die Umgebung. Somit entdeckten wir auch noch ein traumhaften Sandstrand östlich vom Hafen Hirtshals. Hier sahen wir vereinzelt Wohnmobile stehen. Wer keinen Strom und Sanitär braucht kann hier auch mal eine Nacht aushalten. Eigentlich ist das "Wildcampen" in Dänemark verboten. Doch wie gesagt, wir haben in knapp zwei Wochen Dänemark keinen einzigen Polizisten gesehen.
Unweit des Hafens befindet sich das Nordsøen Oceanarium. Zwar ist der Eintritt mit 160DKK nicht gerade billig, doch ein Besuch lohnt sicht! Es ist das größte Aquarium Nordeuropas, man kann sich Stunden darin aufhalten.

Den Leuchturm kann man kostenlos besichtigen. Wenn man die 144 Stufen erklommen hat gibts einen super Ausblick. Man kann über den Campingplatz auf Hirtshals schauen, oder andererseits sich einen Überblick über die hier befindlichen Bunkeranlagen verschaffen oder die Fähren von und nach Norwegen beobachten. Bei Letzterem ist besonders die Katamaranfähre Fjord Line Express ein "Hingucker". Wie die sich durchs Wasser nach Kristiansand pflügt in einem Höllentempo, Wahnsinn!

Unser letztes Ziel in Jütland war die nördlichste Spitze Dänemarks. Hier in Skagen- Greenen treffen sich Nord- und Ostsee. Wenn man so etwas noch nicht gesehen hat kann man es kaum glauben, wie zwei Brandungen gegeneinander schlagen. Falls man das berühmte Foto (ein Bein Nordsee, ein Bein Ostsee) machen möchte sollte man die Massentransporter, welche die Leute vom Parkplatz bis hierher kutschieren, im Auge behalten. Wenn man nicht vor denen da ist kommt man kaum bis ans Wasser!.
Ein Spazierung durch den Ort Skagen lohnt auch. Ein schöne Fußgängerzone mit Cafes und Läden.

Am Abend fuhren wir dann zum Hafen nach Frederikshavn. Die Innenstadt war bereits gegen 18 Uhr menschenleer, viel los scheint hier nicht zu sein. Unsere Fähre ging erst um Mitternacht, also Ausruhen und Warten. Gebucht hatten wir bereits in Deutschland online bei Stenaline.


Bildergalerie Jütland (2)


Weiter nach Schweden: Bohuslän


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