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TUNIS

Den ersten Teil der Strecke Richtung Tunis fuhren wir kleinere Strassen an der Küste entlang, vorbei am Städchen Hergla. Danach nahmen wir die gut ausgebaute Autobahn P1, die Sousse mit Tunis verbindet.

In Tunis ist dann das Fahren nicht mehr so entspannt. Es herrschen zwar Verkehrsregeln wie in Europa, doch halten sich daran die Wenigsten! Zuerst gelangt man durch die weniger schönen Stadtteile Ben Arous und Rades. Die P1 kann man bis zur Av. Habib Bourguiba fahren. Wer einfach nur nach Karthago will fährt diese einfach nach rechts auf den Damm. Wir wollten aber noch ein bisschen Tunis gucken, also nach links Richtung Medina. Beim Durchqueren des folgenden Kreisverkehrs - chaotisch, weil jeder fährt wie er denkt - kam der Entschluss bei der nächsten Gelegenheit das Auto abzustellen.



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Die Av. Habib Bourguiba führt direkt bis zur Medina. Etwas zum Essen zu finden ist hier nicht schwer, es gibt unzählige Restaurants und Cafes. Auf dem breiten begrünten Mittelstreifen schlendern die Leute vorbei an kleinen Kiosken und rasten hier kurz auf den Bänken.

Wenn man weiter Richtung Medina läuft kommt man an einem Relikt der französischen Kolonialherrschaft vorbei, der Kathedrale St Vincent. Die Porte de France (Bab el Bahar) ist der Eingang zur Altstadt.

Die Medina von Tunis ist mit 20.000 Bewohnern die grösste ganz Nordafrikas. Wenn man hier nicht aufpasst, kann man sich schnell verlaufen. Viele kleine Gassen, die sich alle irgendwie ähneln. Am besten man nimmt die Rue Djama el Zitouna. Die beste Idee ist, hier keine Taschen mitzuschleppen und seine Wertsachen gut zu verstauen. In diesem Gewusel geht sonst schnell was wie von "Geisterhand" verloren. Nun sollte man aber nicht allen unterstellen, sie währen Diebe. Die meisten Leute sind nett. So haben wir einen Supertip von einem kleinen Jungen bekommen. Ohne ihn hätten wir die Medersa Mouradia nie gefunden. Sie befindet sich im Souk der Stoffe und war früher eine Koranschule. Von ihrer Dachterasse, die an sich schon ein lohnendes Ziel ist, kann man über die ganze Medina schauen.

Eines der auffälligsten Bauwerke der Medina ist die Djama ez Zitouna (Ölbaummoschee), die älteste und grösste Moschee von Tunis. Aber auch hier kann man nur den Innehof besichtigen, alles andere ist tabu.


Bildergalerie Tunis


KARTHAGO

Von Tunis aus erreicht man Karthago entweder mit der Bahn (bis Haltepunkt Karthago- Hannibal), oder wie wir mit dem Auto über den Damm. Zuerst fährt man noch durch La Goulette ehe man das Ziel erreicht, alles einfach zu finden. Immer die Hauptstrasse entlang, es ist auch gut ausgeschildert. Am besten sucht man sich in der Nähe des Archeologischen Parks einen Parkplatz, dort ist auch die TGM- Station.





Durch den Archeologischen Park gelangt man zu den Antoninus- Thermen. Sie sollen die bedeutendsten in Nordafrika gewesen sein. Die gesamte Anlage war zweistöckig, im Untergeschoss waren die Heizungs- und Versorgungsräume, darüber die Baderäume.
Da hier wertvoller Marmor verbaut gewesen sein soll, dienten die Therme später als Steinbruch. So braucht man doch etwas Fantasie, um sich die gesamten Ausmasse der Bauwerke vorzustellen. Die Gänge im Untergeschoss konnten wir noch nachvollziehen, doch vom Obergeschoss ist nichts mehr erhalten.

Nun liefen wir über die Hauptstrasse den Byrsa- Hügel hinauf. Hier soll sich das Zentrum Karthagos befunden haben. Das Quartier Punique war eine Wohnanlage mit zweistöckigen Häusern. Nebenan steht die 1890 vollendete Kathedrale, ehemals Sitz des Erzbischofs von Karthago.

Vom Hügel kann man am Meer den Kriegs- und den Handelshafen sehen. Nun hatte ich so meine Vorstellungen, das ruhmreiche Karthago unter Hannibal, dass sich gegen das grosse Rom aufgelehnt hat und eine bedeutende Seemacht darstellte. Doch was man heute davon sieht ist doch etwas enttäuschend. Sieht eher aus, wie ein grösserer Dorftümpel. Nur aus Rekonstruktionen der Archeologen mit allen umgebenden Bauten lässt sich die Bedeutung erahnen.

Weitere Anlagen sind der 500 x 75 Meter grosse Zirkus, das Amphietheater und die römischen Villen.

Jetzt wollten wir uns noch kurz Sidi Bou Said ansehen. Ein kleiner Ort im andalusischen Stil, der nur ein paar Minuten Fahrt von Karthago entfernt liegt.
Alle Häuser sind strahlend weiss, die Türen und Fensterrahmen weiss. Als wir hier durch die Gassen schlenderten, dachten wir beinahe, wir wären in Andalusien. Wenn die vielen Touristen nicht wären...
Wir tranken noch gemütlich ein Käffchen im Cafe des Nattes, von dem auch schon Paul Klee und August Macke begeistert waren. Ein ausgefüllter Tag, vielleicht hätten wir die Tour auf zwei Tage verteilen sollen um alles zu sehen.


Bildergalerie Karthago


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